Wann aktiv und wann passiv investieren?
Julie Bossdorf, Habbel, Pohlig & Partner:
„Passive ETF setzen wir häufig zur Abbildung breiter, liquider, wenig spezialisierter Märkte und für kurzfristiger Investments ein. Sie bieten hier einen Kostenvorteil. Aktive Fonds kommen zu meist für Segmente zum Einsatz , bei denen wir der Auffassung sind, dass Spezialwissen eines aktiven Managers oder höhere Aktivität im Fonds zu Outperformance führen kann.
Diese ETFs meiden
Neben den zu meist deutlich niedrigeren Verwaltungsvergütungen ist ein weiterer Vorteil die jederzeitige Handelbarkeit von ETF. Bei den meisten aktiven Fonds gibt es hingegen feste Rückgabezeiten (,,Cut-off „-Zeiten ). Dies ist bei kurzfristigen, taktisch motivierten Entscheidungen von Vorteil. Weitere gewichtige Vorteile sind die Transparenz sowie die breite Angebotspalette. Der Investmentprozess ist klar geregelt, oftmals am Index orientiert, der keine Abweichungen zulässt. ETF gibt es für nahezu alle Anlageklassen und Ausgestaltungen. Unter tausenden ETF ist für nahezu jeden Anspruch eine Lösung vorhanden. Selbst aktiv gemanagte Fonds sind mittlerweile auf dem Markt.
Diese ETFs meiden
Aktuell bieten viele Anleihe-ETF aufgrund der entsprechend gestalteten Benchmarks niedrige oder negative Einstandsrenditen. Hier können aktive Fonds bei entsprechender Qualität des Fondsmanagers und den richtigen Anlageentscheidungen Mehrwert schaffen. Im Management der ETF ist zwischen physischer und Swapbasierter Replikation zu unterscheiden. Im ersten Fall werden die Wertpapiere des abzubildenden Index vollständig oder teilweise gekauft, während im zweiten Fall die Wertentwicklung unter Nutzung eines Swaps dargestellt wird. Zur Gegenpartei dieses Swaps besteht ein Ausfallrisiko. Die Tendenz der ETF-Anbieter geht dahin, soweit möglich physische Produkte anzubieten.“